Schlusslicht SV Straelen verliert 1:2 beim Wuppertaler SV und kassiert damit im siebten Spiel die siebte Niederlage. In den folgenden Spielen gegen RW Ahlen und Wattenscheid 09 soll und muss die Wende her.
Der SV Straelen torkelt weiter dem Abgrund entgegen. Mittlerweile ist die Frage berechtigt, ob der aktuelle Kader in der Fußball-Regionalliga konkurrenzfähig ist. Das 1:2 (1:1) beim Wuppertaler SV bedeutete am siebten Spieltag Niederlage Nummer sieben.
Unmittelbar vor der Partie hatte Straelens Interimstrainer Kevin Wolze noch den Wunsch geäußert, endlich einmal in Führung zu gehen. „Es wäre schön, wenn das nötige Quäntchen Spielglück mal auf unserer Seite ist.“
Die Statistik zum Spiel des SV Straelen
Wuppertaler SV: Patzler – Montag, Henke, Stiepermann, Hagemann (78. Rama), Pires-Rodrigues, Prokoph (46. Königs), Peitz (46. D’Hone), Müller (68. Dal), Schweers, Al-Hazaimeh.
SV Straelen: Paris – Päffgen, Baraza, Refai – Cirillo, Fionouke, Joep Munsters (65. N‘Diaye), Miyamoto, Vicario (61. Ubabuike) – Harouz, Korkuk (83. Mata),
Tore: 1:0 (5.) Marco Stiepermann, 1:1 (25.) Marco Cirillo, 2:1 (89.) Stiepermann.
Zuschauer: 1176 im Stadion am Zoo.
Schiedsrichter: Ivan Mrkalj (Köln).
Wie schon gegen den Tabellenführer Preußen Münster schickten Wolze und sein Assistent Adli Lachheb die Mannschaft in einer 3-5-2-Formation auf den Platz. Das Trainer-Duo musste kurzfristig eine Umstellung vornehmen. In der Abwehrkette hatte eigentlich Heni Ben Salah den Platz von Jannik Stevens einnehmen sollen, der wegen einer Mittelohrentzündung passen musste. Doch der 19-Jährige verletzte sich beim Aufwärmen, so dass Hassine Refai, Neuzugang vom Oberligisten Schwarz-Weiß Essen, sein Debüt in der Regionalliga feierte. Marco Cirillo spielte von Beginn an für Leonel Brodersen-Salvador auf der rechten Außenbahn.
Die Partie war gerade einmal fünf Minuten alt, da klingelte es bereits im Straelener Kasten. Kevin Pires-Rodrigues beförderte einen Freistoß flach in den Strafraum – Marco Stiepermann traf völlig unbedrängt aus zwölf Metern Distanz zum 1:0. Wolzes Wunsch Nummer eins war schon mal dahin.
Die Gäste von der Römerstraße fanden in den ersten 20 Minuten keinen Zugriff auf das Spiel und hätten zu diesem Zeitpunkt gut und gerne mit 0:3 zurückliegen können. Doch der 21-jährige Torwart Julius Paris erwies sich zum wiederholten Mal als zuverlässiger und sicherer Rückhalt seiner Mannschaft.
Das Trainer-Duo reagierte auf das einseitige Spielgeschehen, löste die Dreier-Kette auf und beorderte Marco Cirillo ins offensive Mittelfeld. Eine Maßnahme, die wirkte. Nach einem Wuppertaler Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Gäste über Said Harouz und Serhat Koruk schnell um, der Ball landete bei Cirillo, der den ersten Straelener Abschluss mit viel Übersicht zum Ausgleich veredelte (25.).
Die Grün-Gelben spielten nun mutiger nach vorne. In der 32. Minute war es wiederum Cirillo, der es mit einem Schlenzer zu genau mache wollte und den Ball leicht verzog. Unmittelbar danach fischte WSV-Keeper Sebastian Patzler dem Straelener Mittelstürmer Koruk im letzten Moment den Ball vom Fuß. Spätestens jetzt gestaltete sich das Chancenverhältnis ausgeglichen. Mit einem verdienten 1:1 ging es in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff gönnte sich die Partie eine viertelstündige Pause. Der Gastgeber schob sich ohne Zug zum Tor die Bälle im Mittelfeld zu, der SV Straelen schaute diesem Treiben geduldig zu. In den jeweiligen Strafräumen passierte folgerichtig nichts. Nach einer Stunde erhöhte der Wuppertaler SV wieder den Druck und erspielte sich eine Vielzahl aussichtsreicher Chancen. Straelener Entlastungsangriffe blieben bereits im Ansatz stecken. Es dauerte bis zur 89. Minute, ehe der Tabellenletzte den nächsten Nackenschlag verkraften musste.
Die Wuppertaler kombinierten sich durch die Abwehrreihe und fanden im Strafraum den frei stehenden Stiepermann, der sich die Chance zum 2:1-Siegtreffer nicht nehmen ließ. Eine Minute später pfiff Schiedsrichter Ivan Mrkalj die Partie ab. Wunsch Nummer zwei in Sachen Spielglück ging ebenfalls nicht in Erfüllung.
„In der Schlussphase hat man gesehen, dass unserer jungen Mannschaft die Erfahrung und Abgeklärtheit gefehlt hat“, so Kevin Wolze. „Es ist noch früh in der Saison und alles drin. Mit Wuppertal und Preußen Münster hatten wir zwei Gegner, die ich zu den stärksten Mannschaften der Liga zähle. Mit Ahlen und Wattenscheid haben wir nun zwei Gegner, denen wir auf Augenhöhe begegnen.“
Die Trainerfrage wird Wolze in seiner Hauptfunktion als Sportlicher Leiter in dieser Woche mit Präsident Hermann Tecklenburg erörtern. „Ich schließe nicht aus, dass Adli Lachheb und ich zunächst einmal weitermachen“, sagte er.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: RP (Heinz Spütz)