Das Schlusslicht überzeugt wie schon in den vergangenen Wochen, verliert am Ende aber unglücklich mit 0:1 gegen Fortuna Köln. Der Rückstand auf Platz 14 beträgt elf Punkte – jetzt hilft nur noch ein Wunder.
Der SV Straelen kann in der Fußball-Regionalliga einfach nicht mehr gewinnen. Trotz einer couragierten Leistung reichte es am Ende wieder nicht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Der Tabellenletzte, der mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte, verlor sein Heimspiel gegen Fortuna Köln unglücklich mit 0:1 (0:1). Damit ist bereits nach 14 Spieltagen das Dutzend Niederlagen voll. Der Rückstand auf Platz 14, der am Saisonende in jedem Fall die Rettung bedeutet, beträgt bereits elf Punkte. Klingt nahezu uneinholbar. Wer die Regionalliga-Tabelle realistisch betrachtet, muss feststellen, dass der SV Straelen schon zum jetzigen Zeitpunkt praktisch nicht mehr zu retten ist.
Doch es gibt immerhin auch eine gute Nachricht für die Anhänger der Grün-Gelben. Trainer Bekim Kastrati hat die Mannschaft im Griff. Von blutleeren Vorstellungen ist der SV Straelen trotz der entmutigenden Negativserie meilenweit entfernt. Der 43-jährige Ex-Profi versteht sein Handwerk. Erneut musste der Gastgeber etliche Leistungsträger ersetzen. Allen voran Spielmacher Jaron Vicario und Mittelstürmer Philipp Dünnwald, die nach ihren Roten Karten aus dem denkwürdigen Aachen-Spiel auch noch in der nächsten Partie gegen den 1. FC Köln II ausfallen, fehlen an allen Ecken und Ende. Dennoch beklagt sich Kastrati nicht und hatte erneut eine Formation ausgetüftelt, die absolut Sinn machte.
Statistik zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen: Paris – Päffgen, Baraza, Refai (71. Harouz), Miyamoto – Ndiaye, J. Munsters (56. N. Munsters) – Mata, Cirillo (78. Arifi), Yamada – Heller.
Fortuna Köln: Weis – Langer, Rumpf, Marquet (72. Sarpei), Batarilo-Cerdic, Kegel (59. Wellers), Willms (59. Schwadorf), Lokotsch, Budimbu (87. Lanius), Stanilewicz, Scholz.
Tor: 0:1 (41.) Dustin Willms
Zuschauer: 440.
Schiedrichter: Felix May (Solingen).
Youngster Ken Mata, der sich mit starken Auftritten immer mehr in den Vordergrund spielt, ging auf den rechten Flügel und genoss dort Rückendeckung von Kapitän Ole Päffgen. Auf der linken Seite bildeten die Japaner Toshiaki Miyamoto und Hirotaka Yamada ein starkes Duo. Auf der Spielmacher-Position durfte Marco Cirillo ran, während im Sturmzentrum Marcel Heller seine Erfahrung nutzen sollte.
Zum Spielverlauf: Der SV Straelen versteckte sich keineswegs und hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Schon in der ersten Minute verzeichnete der Gastgeber den ersten Abschluss, aber der Kölner Torhüter André Weis war nach dem Versuch von Ken Mata auf dem Posten. Die Hausherren standen kompakt und kamen immer wieder über die linke Seite zu gefährlichen Angriffen. Miyamoto und Yamada bereiteten der Abwehr des aktuellen Tabellenachten erhebliche Probleme.
Nach 20 Minuten hätte das Schlusslicht in Führung gehen können, wenn nicht vielleicht sogar müssen. Zunächst scheiterte Ken Mata nach einer Hereingabe von Yamada. In der nächsten Szene verfehlte der Linksaußen, der seinen Einsatz in der Startelf absolut rechtfertigte, nach Flanke von Marcel mit einem Flugkopfball knapp das Ziel.
Straelens Torhüter Julius Paris wurde erstmals in der 33. Minute so richtig gefordert, als er einen gefährlichen Schuss von Dustin Willms glänzend parierte. Als sich die 440 Zuschauer im Stadion an der Römerstraße bereits auf ein 0:0 zur Pause eingestellt hatten, fiel wie aus heiterem Himmel auf der anderen Seite das Tor des Tages. Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen und anschließender Flanke von Arnold Budimbu musste Dustin Willms in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten – Paris hatte nicht den Hauch einer Chance (41.)
Trotz dieses neuerlichen Nackenschlags zeigte der Tabellenletzte Moral. Nach dem Wiederanpfiff versuchte es zunächst Ken Mata aus der Distanz (48.). In der 55. Minute war der Ausgleich eigentlich überfällig. Nach einer Ecke traf Moulaye Ndiaye den Ball nicht richtig, den anschließenden Abpraller hätte Marcel Heller im Tor versenken müssen, tat es aber nicht. Elf Minuten später versuchte es Heller mit einem platzierten Schuss aufs untere Eck, fand aber in André Weis seinen Meister. Auf der anderen Seite hätte der kurz zuvor eingewechselte Kingsley Sarpei in der 75. Minute den Deckel drauf machen müssen, doch auf Julius Paris war auch in dieser Szene Verlass.
Immerhin blieb es Bekim Kastrati diesmal erspart, öffentlich mit dem Schicksal hadern zu müssen. Die übliche Pressekonferenz nach dem Spiel fiel diesmal aus, weil bei Fortuna Köln offenbar nur Cheftrainer Markus von Ahlen das Sagen hat. Der saß allerdings gesperrt auf der Tribüne, weil er sich beim Kölner 1:4 gegen Fortuna Düsseldorf II die Rote Karte eingehandelt hatte.
Quelle: RP (Florian Thuis)
Foto: Archivbild (amafuma.de)