Die Mannschaft nutzt bei der 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen den VfB Hilden wieder ihre Torchancen nicht und hat sich erst einmal aus der Spitzengruppe verabschiedet. Und die Personallage hat sich weiter verschlechtert.
Es ist die alte Leier: Der Fußball-Oberligist SV Straelen nutzt seine Torchancen einfach nicht. In den sogenannten Wochen der Wahrheit, in denen die Mannschaft innerhalb von 21 Tagen nacheinander gegen vier Spitzenteams antreten musste, reichte es lediglich gegen den 1. FC Kleve zu einem Erfolg. Die drei weiteren Partien gingen allesamt verloren. Dazwischen lag noch die erwartete Pokal-Niederlage gegen den Drittligisten Rot-Weiss Essen. Auch gegen den VfB Hilden musste sich die Mannschaft von Trainer Sunay Acar am Freitagabend mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Damit hat sich der Regionalliga-Absteiger zunächst einmal aus der Spitzengruppe verabschiedet. Er hat aber bereits am Freitag um 20 Uhr bei Union Nettetal die Möglichkeit, die Wende einzuleiten.
Für Sunay Acar bestand kein Grund, nach der erneuten Niederlage „auf die Mannschaft draufzuhauen“. „Die Jungs marschieren 90 Minuten und geben alles. Die letzten Partien haben wir klar dominiert und konnten fußballerisch überzeugen. Wir haben uns genügend Chancen herausgespielt, um die Begegnungen für uns zu entscheiden. Doch wir haben die Tore nicht gemacht – und das ist unser Problem. Ich habe ein sehr junges Team, dessen Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen ist. Wir spielen nicht fehlerfrei und im Angriff nicht konsequent genug. Das wird bestraft. Das sind neue Erfahrungen, die die Spieler momentan machen und aus denen sie lernen müssen“, sagte er.
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Statistik zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen Geraedts – Baraza, Maluze (64. Celal Aydogan), Lemmert, Ndouop, Hirsch, Thissen, Kang, Bezerra-Ehret, Yanagisawa, Cejas (58. Müller)
VfB 03 Hilden Lenze – Müller, Sangl (70. Temiz), Schmetz, Percoco (87. Brüggehoff), zur Linden, Wagener, Altuntas (90. Gatzke), Austrup (59. Bouzraa), Todate (82. Dombe), Harouz
Tore 0:1 Percoco (79.)
Schiedsrichter Lukas Dyck (Willich)
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Bei nasskaltem Wetter wollte gerade einmal 130 Zuschauer das Verfolgerduell an der Römerstraße sehen. Zu Beginn bekamen sie ein sehr zerfahrenes Spiel ohne nennenswerte Torszenen geboten. Die Gäste agierten aus einer verstärkten Defensive vornehmlich mit langen Bällen, während der SVS um spielerische Lösungen bemüht war, ohne dabei den Weg in die gefährliche Zone zu finden.
Mit zunehmender Spieldauer bekam der SV Straelen die Partie besser in den Griff. Nach einer halben Stunde vergab Pedro Cejas nach einer Flanke von Takumi Yanagisawa die Möglichkeit zur Führung. Seinen Kopfball parierte Gästetorwart Yannic Lenze. Zehn Minuten später stürmte Tom Hirsch alleine auf den gegnerischen Keeper zu. Statt den Ball an ihm vorbei zu schieben oder quer zum mitgelaufenen Mitspieler zu passen, wollte er den Schlussmann ausspielen. Doch der fischte Hirsch den Ball vom Fuß.
Im zweiten Durchgang agierten die Hildener wie bisher, doch bei der Heimelf schienen sich die Strapazen aus dem Pokalspiel am Dienstag gegen RW Essen bemerkbar zu machen. Die Beine wurden schwerer, die sonst übliche Wucht und Dynamik ließ nach. Das Spiel wurde schlechter und plätscherte bis zur 72. Minute vor sich hin. Einen blitzsauber vorgetragenen Konter der Straelener über die linke Angriffsseite schloss Tom Hirsch dann mit einer Schwalbe im gegnerischen Strafraum ab. Für seine schauspielerische Einlage erhielt er die fünfte Gelbe Karte. Damit ist er für das Spiel gegen Nettetal gesperrt – und die Mannschaft dürfte sich nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Hirotaka Yamada und Leon Schütz fast von selber aufstellen. Gerade einmal 13 Feldspieler stehen dem Coach noch zur Verfügung.
Dieser Konter war gleichzeitig die Initialzündung für eine Straelener Druckphase, die nach knapp zehn Minuten ein jähes Ende fand. Isaak Kang verlor leichtfertig beim Aufbau den Ball in der eigenen Hälfte. Mit einem Sonntagsschuss aus 22 Metern an die Unterkante des Querbalkens erzielte Patrick Percoco dann n der 79. Minute den Siegtreffer für den VfB Hilden.
„Wir haben leidenschaftlich verteidigt und sind stolz, die drei Punkte mitnehmen zu dürfen“, sagte der Hildener Co-Trainer Henry Schmidt. „Wir hatten mehr von der Partie, aber haben nicht zwingend genug gespielt“, stellte Acar fest. „Alles lief auf ein Unentschieden hinaus. Und dann pfeffert Hilden zehn Minuten vor Schluss den Ball unter die Latte.“
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: amafuma.de (Archivbild)