Die Mannschaft vergibt im Heimspiel gegen den Aufsteiger Mülheimer FC 97 einige gute Chancen und muss sich deshalb mit einem 1:1 begnügen. „Wir haben zwei Punkte liegengelassen“, sagt der Straelener Torschütze Tom Hirsch.
Der SV Straelen wartet in der Fußball-Oberliga nach dem zweiten Spieltag noch auf den ersten Saisonsieg. Nach dem 1:1 zum Auftakt bei ETB Schwarz-Weiß Essen kam die Mannschaft von Trainer Sunay Acar am Freitagabend auch bei ihrer Heimpremiere gegen den Aufsteiger Mülheimer FC 97 vor rund 250 Zuschauern im Stadion an der Römerstraße nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. „Die erste Halbzeit war sehr zerfahren, die zweite haben wir eindeutig dominiert. Heute hatten wir Chancen für drei Spiele“, sagt Acar nach der Partie. „Wir haben den Gegner am Leben gehalten, weil wir die Dinger nicht reingemacht haben.“
Bevor die Partie angepfiffen wurde, standen die Einlauf-Kinder der F-Jugend des TV Asberg, die zuletzt von Sunay Acar trainiert wurden, im Mittelpunkt, als sie am Anstoßkreis ein selbstbemaltes Banner mit der Aufschrift „Lieber Trainer, viel Erfolg mit dem SV Straelen“ hochhielten. Eine Szene, die es selbst im semiprofessionellen Bereich gerne häufiger geben dürfte und sympathisch war.
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Die Statistik zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen Schübel – Jesaja Maluze, Ndouop, Hreljic, Lemmert, – Thissen, Aydogan, – Yanagisawa, Müller (71. Kang), Cejas (54. Yamada), Hirsch (88. Blank)
Mülheimer FC 97 Isik – Jeremiaha Maluze, Aldemir, Kayaoglu, Sat, Isik (68. Uzun), Anadol, Sabanci (68. Beira), Terzi (75. Yildirim), Yeboah (57. Nguala), Molango
Schiedsrichter Markus Wollenweber (Mönchengladbach)
Tore 1:0 Hirsch (63.), 1:1 Uzun (84. Foulelfmeter)
Zuschauer: 250
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Der Gastgeber lief, angeführt von seinem 20-jährigen Kapitän Luca Thissen, mit Kenan Hreljic als Innenverteidiger auf, dessen Spielerlaubnis am Freitag eingetroffen war. Sunay Acar setzte in der Partie zudem auf zwei Mittelstürmer: Pedro Cejas und Markus Müller.
Die erste halbe Stunde war eine zähe Angelegenheit. Mit viel Körperlichkeit sowie Leidenschaft und stets am Rande der Legalität agierend, gelang es dem Aufsteiger, das Aufbauspiel des SV Straelen erfolgreich zu stören. In den verbleibenden 15 Minuten der ersten Halbzeit wurde das Spiel der Mannschaft von Sunay Acar gefälliger. Tom Hirsch vergab in der 40. Minute die große Chance zur Führung.
Das Pausengetränk muss gut und die Ansprache deutlich gewesen sein – mit Beginn des zweiten Durchgangs spielte jedenfalls nur noch eine Mannschaft. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Mülheimer. Ein Ball nach dem anderen flog in deren Strafraum. Nach 55 Minuten hätte es 2:0 für den Regionalliga-Absteiger stehen müssen. Doch der Führungstreffer ließ bis zur 63. Minute auf sich warten. Tom Hirsch lief auf Tolunay Isik zu und schloss unhaltbar zum 1:0 ab.
Zwei Minuten später Jubel bei den Gästen und Schock auf der Straelener Ersatzbank: Die Gäste hatten getroffen, doch der Linienrichter hatte die Fahne gehoben. Es folgte ein Bruch im Spiel des Gastgebers, der Angriffsschwung war dahin. „Da haben wir einfach keinen Fußball mehr gespielt und die Ordnung verloren“, sagte Acar.
Die Partie beruhigte sich bis zur 83. Minute. Dann schlugen die Gäste einen langen Ball in den Straelener Strafraum, Linksverteidiger Darrel Lammert trat über das Spielgerät, das weiter zur Torauslinie rollte. SVS-Keeper Leon Schübel rannte aus seinem Tor und holte Anil Yildirim von den Beinen. Schiedsrichter Markus Wollenweber entschied auf Strafstoß. Ahmed Uzun lief an, Leon Schübel parierte, doch Uzun kam erneut an den Ball und erzielte den Ausgleich (84.).
Der SV Straelen warf anschließend noch einmal alles nach vorne und hatte durch Takumi Yanagisawa die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden. Sein Schuss prallte jedoch vom Innenpfosten zurück ins Feld. Nach fünf Minuten Nachspielzeit und einem letzten Schuss durch den eingewechselten Marcio Blank pfiff der Unparteiische ab – es blieb beim Remis.
„Ja, ich hatte zwei gute Dinger auf dem Fuß“, sagte Tom Hirsch. „Aber da bleibt einem keine Zeit, lange zu überlegen, da muss man einfach abziehen. Eindeutig haben wir heute zwei Punkte liegengelassen.“. Zufrieden war Gästetrainer Ahmet Inal. „Das war eine richtig gute Partie von uns. Mit Mentalität und Aggressivität haben wir uns hier einen Punkt erkämpft“, so Inal.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: Heinz Spütz (Archivbild)