Nach der 2:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf II gibt’s keinen Funken Hoffnung mehr für den Tabellenletzten. Vor 270 Zuschauern war das Spiel praktisch bereits nach einer Viertelstunde entschieden.
Jeder keine Punkte. Und die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist zwölf Spieltage vor Saisonende bei 14 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer auch bei den größten Optimisten in Reihen des Fußball-Regionalligisten SV Straelen dahin. Der Plan, im neuen Jahr vielleicht noch einmal zur Konkurrenz im Tabellenkeller aufschließen zu können, ist nicht aufgegangen. Eine Woche nach dem 0:2 beim 1. FC Düren folgte am Samstag eine 2:3 (0:3)-Heimniederlage gegen die U 23-Auswahl des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.
Im Grunde genommen hätte der Gelsenkirchener Schiedsrichter Cengiz Kabalakli das Spiel bereits nach 16 Minuten abpfeifen können. Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren bereits aussichtslos mit 0:3 hinten. Das war für Interimstrainer Kevin Wolze Anlass genug, nach dem Spiel Klartext zu reden: „Das war ganz einfach eine Vollkatastrophe und hatte mit Fußball nichts mehr zu tun. Taktische Vorgaben wurden nicht eingehalten, wir waren ständig zu spät am Mann und sind nicht in die Zweikämpfe gegangen. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man frühzeitig so deutlich in Rückstand gerät, dass sich ein Spiel nicht mehr drehen lässt.“
SV Straelen: Paris – Päffgen, Baraza, Stevens (46. Fionouke), Miyamoto – Heller, N’Diaye, Vicario, Niek Munsters (65. Yamada) – Dünnwald, Huijsman (46. Mata).
Fortuna Düsseldorf II: Klußmann – Göckan, Otto, Uchino, Bodzek, Adamski, Hirschberger (80. Ampomah), Kalonji, Monteiro (74. Thissen), Mansfeld (87. Ndouop), Niemiec (51. Marcinek).
Tore: 0:1 (5.) Ephraim Kalonji, 0:2 und 0:3 (13., 16.) Marcel Mansfeld, 1:3 (50.) Ken Mata, 2:3 (90.) Said Harouz.
Schiedsrichter: Cengiz Kabalakli (ETuS Gelsenkirchen).
Von Beginn an übernahmen die Gäste auf dem schwer bespielbaren Platz an der Römerstraße die Kontrolle über das Spiel. Nach einer Flanke von rechts kam Ephraim Kalonji frei zum Schuss und erzielte nach fünf Minuten den Führungstreffer. Acht Minuten später eine ähnliche Situation wie beim ersten Einschlag. Diesmal durfte der Düsseldorfer Angreifer Marcel Mansfeld die Glückwünsche seiner Kollegen entgegennehmen. Das muntere Scheibenschießen ging weiter. Dritter Schuss, dritter Treffer. Wiederum war es Mansfeld, der in der 16. Minute vor dem Strafraum nicht angegriffen wurde und mit einem satten Distanzschuss auf 3:0 erhöhte.
Die Hausherren kamen anschließend etwas besser ins Spiel. Niek Munsters hatte kurz vor der Pause die beste Gelegenheit des SV Straelen in Hälfte eins. Über links drang er in den Strafraum ein, hob den Ball über Fortuna-Keeper Leon Klußmann, verfehlte das Tor aber knapp. Ansonste präsentierte sich der Gastgeber so, wie man es sich von einem Tabellenletzten vorstellt – die ansonsten sehr geduldigen Straelener Anhänger äußerten in der Pause deutlich ihren Unmut.
Die Kabinenansprache muss wohl gesessen haben. Denn wie verwandelt präsentierte sich der SV Straelen im zweiten Durchgang. Gerade einmal fünf Minuten waren verstrichen, als sich Ex-Bundesligaprofi Marcel Heller in den gegnerischen Strafraum dribbelte und dort zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Kabalakli zeigte sofort auf den Punkt. Der junge Ken Mata übernahm die Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher. Der designierte Absteiger stellte jetzt die klar bessere Mannschaft und verlegte das Spielgeschehen quasi bis zum Schlusspfiff in die Hälfte des Gegners. Doch die insgesamt starke zweite Halbzeit verdeutlichte einmal mehr, weshalb der SV Straelen in zuvor 21 Spielen gerade einmal zwölf Tore geschossen hatte. Bei aller Überlegenheit präsentierte sich der SV Straelen in Höhe des gegnerischen Strafraums harm- und einfallslos – von Durchschlagskraft in der Offensive konnte wieder einmal keine Rede sein. So plätscherte das Spiel dem Ende und der Straelener Saisonniederlage Nummer 17 entgegen. Der Anschlusstreffer durch den eingewechselten Said Harouz am Ende der dreiminütigen Verlängerung war nur noch ein unbedeutendes Detail für die Statistik.
„Wir sind gut ins Spiel gekommen, dann aber zu nachlässig geworden. In der zweiten Halbzeit haben wir keine Ruhe in unser Spiel bekommen. Deshalb haben wir es noch einmal unnötig spannend gemacht“, sagte Nicolas Michaty, mit Abstand dienstältester Trainer der Regionalliga West.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
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