Es bleibt dabei: Der Tabellenletzte verabschiedet sich mit ordentlichen Leistungen aus der Fußball-Regionalliga. Mit einem 2:1 gegen RW Ahlen macht die Mannschaft Saisonsieg Nummer drei perfekt. Said Harouz erzielt beide Treffer.
Es gibt diese Tage, da läuft’s ganz einfach. Fußball-Regionalligist SV Straelen hat in der laufenden Saison viel zu wenige davon erlebt und steht deshalb abgeschlagen am Tabellenende. Doch am Samstag durfte der designierte Absteiger, der zuletzt schon in den Spielen gegen Spitzenreiter Preußen Münster und den Tabellendritten Wuppertaler SV überzeugt hatte, endlich wieder ein Erfolgserlebnis genießen. Vor der spärlichen Kulisse von gerade einmal 250 Zuschauern beendeten die Grün-Gelben mit einem 2:1 (1:0) gegen den Drittletzten Rot Weiss Ahlen eine monatelange Sieglos-Serie.
Es passte diesmal einfach alles. Das beste Beispiel lieferte die Schlussphase. In der 84. Minute zog Said Harouz, der im Sturmzentrum ran durfte, aus rund 22 Metern Distanz einfach einmal ab. Und zwar mit dem linken Fuß, mit dem er ansonsten eigentlich nur sein Gleichgewicht hält. Egal, das Geschoss landete unhaltbar für Ahlens Keeper Till Brinkmann zum 2:1-Endstand im rechten Winkel. Es lief die letzte Minute der Nachspielzeit, als auf der anderen Seite der Ahlener Dominik Klann aus einer ähnlichen Position zum Abschluss kam. Doch der noch leicht abgefälschte Ball landete an der Querlatte. Dann war Schluss. Der künftige Oberligist aus Straelen, der neun Spieltage vor Ende zwölf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegplatz hat, durfte Saisonsieg Nummer drei feiern, während der Gegner aus dem Münsterland im Kampf um den Klassenerhalt einen erheblichen Rückschlag einstecken musste.
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Zahlen und Fakten zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen: Paris – Päffgen, Schütte, Fionouke, Miyamoto – Joep Munsters, Arifi (61. Ndiaye) – Mata, Dünnwald (90. Dacruz-Baraza), Heller (70. Yanagisawa) – Harouz (89. Huijsman).
RW Ahlen: Brinkmann – Borgmann (78. Zuhs), Kahlert (27. Schlüsselburg), Twardzik, Bulut, Marzullo, Holldack (72. Duma), Reithmeir, Klann, Ubabuike (46. Dej), Pihl.
Tore: 1:0 (2.) Said Harouz, 1:1 (51.) Hüseyin Bulut, 2:1 (84.) Said Harouz.
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Arminia Lirich).
Zuschauer: 250.
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„Es ist ganz einfach so, dass die Mannschaft heute das nötige Spielglück hatte, das sie sich in den vergangenen Wochen mit ihrem Engagement erarbeitet hat. Diesmal haben wir gewonnen, obwohl wir eine ganz schwache erste Halbzeit geliefert haben“, sagte Interimstrainer Kevin Wolze. Dabei erwischte der Gastgeber einen Blitzstart und zeigte nach zwei Minuten, dass Fußball manchmal ganz einfach sein kann. Langer Ball von Ole Päffgen auf Philipp Dünnwald, der legt quer auf Said Harouz, der nur noch zum 1:0 einschieben muss. Doch anschließend spielte bis zum Pausenpfiff nur noch Rot Weiss Ahlen. Schon im Gegenzug schoss der auffällige Angreifer Hüseyin Bulut haarscharf am langen Pfosten vorbei. Danach scheiterte Patrik Twardzik an Straelens Keeper Julius Paris (4.), während erneut Bulut nach einer starken Einzelaktion den Ball ans Außennetz beförderte (13.). Kurz vor der Pause brachte Gianluca Marzullo noch das Kunststück fertig, den Ball aus gerade einmal sieben Metern Distanz in Richtung der angrenzenden Gewächshäuser zu donnern.
Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb Rot Weiss Ahlen zunächst am Drücker. In der 52. Minute gelangten die Gäste nach einer Straelener Ecke in Ballbesitz und konterten blitzschnell. Hüseyin Bulut erzielte das zu diesem Zeitpunkt überfällige 1:1. Doch ausgerechnet das Gegentor wirkte wie ein Befreiungsschlag für den SV Straelen, der plötzlich ganz unbekümmert wieder das Geschehen an sich riss. Zunächst traf Muja Arifi von der Strafraumgrenze aus nur den Pfosten (60.). Dann verfehlte ein Kopfball von Ken Mata knapp das Ziel (82.). 120 Sekunden später packte Said Harouz den Hammer aus – der SV Straelen kann doch noch gewinnen. Am nächsten Samstag wird die Abschiedstournee der Grün-Gelben mit dem dritten Heimspiel in Folge fortgesetzt. Ab 14 Uhr ist der Vorletzte Wattenscheid 09 an der Römerstraße zu Gast.
Quelle: RP (Volker Himmelberg)
Foto: amafuma.de