Nach drei späten Treffern feiern die Grün-Gelben einen 5:1-Erfolg beim Aufsteiger FC Büderich und sind damit immer noch ungeschlagen. Trainer Sunay Acar bewertet den Kantersieg ganz sachlich.
Der SV Straelen ist stark im Kommen. Eine Woche nach dem 2:1 gegen die SpVg. Schonnebeck setzte die Mannschaft am Samstag mit einem 5:1 (2:0) beim Aufsteiger FC Büderich ein Ausrufezeichen. Nach zuvor drei Unentschieden ist das Team von Trainer Sunay Acar noch ungeschlagen und setzt sich allmählich in der Spitzengruppe der Fußball-Oberliga fest.
Die Begeisterung über den Kantersieg hielt sich beim Straelener Trainer zumindest äußerlich in Grenzen. „Wir haben heute nicht unser Leistungsniveau vom vergangenen Samstag erreicht. Dafür haben wir dieses Mal unsere Chancen besser genutzt und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Allerdings hätte die Messe schon viel früher gelesen sein können. Alles in allem haben wir verdient gegen einen engagiert aufspielenden Gegner gewonnen“, sagte Sunay Acar in der Pressekonferenz.
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Statistik zum Spiel des SV Straelen
FC Büderich Lanz – Kanat, Schmidt-Kessen, Afkir, Wegner, Kühling, Schwechel (70. Commodore), Atila, Munoz-Bonilla (75. Platte), Agbo, Weggen.
SV Straelen Schübel – Bezerra-Ehret, Ndouop, Baraza, Lemmert (89. Schütz) – Yanagisawa (70. Blank), Thissen (87. You), Aydogan (84. Yamada), Kang, Hirsch – Cejas (78. Müller).
Tore 0:1 (31.) Pedro Cejas, 0:2 (45.) Tom Hirsch, 1:2 (81.) Jimmy Atila, 1:3 (84.) Markus Müller, 1:4 (85.) Hirsch, 1:5 (90./FE) Müller.
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Im Stadion „Am Eisenbrand“ war bei hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad kein Hochgeschwindigkeitsfußball zu erwarten. Der nahe gelegene Düsseldorfer Flughaben sorgte für eine sehr spezielle Atmosphäre in der Arena. Phasenweise im Minutentakt donnerten startende Flugzeuge in geringer Höhe diagonal über die Anlage und verursachten einen ohrenbetäubenden Lärm.
Nach verhaltenem Beginn gab Isaak Kang, Dauerläufer im Straelener Mittelfeld, in der achten Minute den ersten Warnschuss ab. Doch dem favorisierten Regionalliga-Absteiger gelang es zunächst nicht, das Spiel in den Griff zu bekommen. Auf der anderen Seite ließ der Aufsteiger aus dem Meerbuscher Stadtteil eine wahre Flut von Eckbällen ungenutzt. „Man hat vor allem in dieser Phase deutlich gemerkt, dass uns Kenan Hreljic als Stabilisator in der Abwehr gefehlt hat“, so Acar.
Die Trinkpause kam nach 25 Minuten für die Gäste offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt. Kurz nach Wiederanpfiff die Straelener Führung. Ein harmloser Flankenball von Tom Hirsch rutschte dem 19-jährigen Büdericher Torhüter Joel Lanz durch die Hände. Angreifer Pedro Cejas stand goldrichtig und staubte zum 1:0 für die Grün-Gelben ab. Nach einer punktgenauen Flanke von Neuverpflichtung Dario Bezerra-Ehret vom rechten Flügel sorgte Tom Hirsch mit seinem Kopfballtreffer zum 2:0 (45.) für zufriedene Gesichter beim SV Straelen zur Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang drängten die Hausherren auf den Anschlusstreffer, traten aber zunächst mehr durch unnötige Diskussionen mit dem Unparteiischen in Erscheinung, als durch zielstrebigen Fußball. Der ehemalige Straelener Kevin Weggen wurde verwarnt (48.), Abdelkarim Afkir mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (64.) – jeweils wegen Meckern.
In Unterzahl gelang es den Büderichern nicht, die kompakt stehende Gästeabwehr entscheidend zu knacken, während auf der anderen Seite Tom Hirsch und Pedro Cejas Großchancen zum 3:0 ausließen. In der 81. Minute sorgte der Büdericher Jimmy Atila mit dem Anschlusstreffer noch einmal ganz kurz für Spannung. Schon im direkten Gegenzug stürmte Hirsch von links in den Strafraum, hatte ein Auge für den mitgelaufenen Markus Müller, der mühelos den alten Abstand herstellte. Eine Minute später klingelte es erneut im Büdericher Kasten. Wie in der Szene zuvor war Hirsch auf der linken Seite durchgebrochen, Müller in der Mitte mitgelaufen, doch diesmal schloss der Düsseldorfer Angreifer im Straelener Trikot selber zum 4:1 ab. Damit nicht genug. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit wurde der eingewechselte Hirotaka Yamada im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Müller sicher.
Am nächsten Freitag, 15. September, kommt es ab 19.30 Uhr für SVS-Trainer Sunay Acar zu einem besonderen Duell. An der Römerstraße ist sein Herzensverein VfB Homberg zu Gast, für den er insgesamt 13 Jahre lang als Spieler und Trainer im Einsatz war.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: Heinz Spütz