Das abgeschlagene Schlusslicht enttäuscht vor knapp 500 Besuchern gegen den Vorletzten Wattenscheid 09 vor allem in der ersten Hälfte und unterliegt mit 1:2. Das Anschlusstor von Ken Mata fällt zu spät.
Am Ende standen die Männer in den gelben Trikots wieder einmal mit leeren Händen da. Fußball-Regionalligist SV Straelen konnte insbesondere in der ersten Halbzeit nicht an die zuletzt gezeigten guten Leistungen anknüpfen und verlor das Kellerduell gegen den Vorletzten SG Wattenscheid 09 mit 1:2 (0:1). „Leider sind wir die Partie nicht so angegangen, wie wir es in den letzten Wochen gemacht haben. Die ersten zehn Minuten waren noch ganz in Ordnung, aber dann haben wir uns der eher risikoarmen Spielweise der Gäste angepasst, zu langsam agiert und uns schlecht im Umschaltspiel verhalten“, sagte Straelens Interimstrainer Kevin Wolze nach dem Spiel.
Wesentlich zufriedener hörte sich da Gäste-Coach Christian Britscho an, dessen Mannschaft soeben mit dem Auswärtssieg an der Römerstraße die kleine Chance auf den Klassenerhalt gewahrt hatte: „Ich kann mich kurz fassen. Ich bin einfach wahnsinnig glücklich, drei Punkte geholt zu haben. Wir haben noch Großchancen zugelassen, das Spiel hätte noch kippen können.“ Zunächst waren die Gastgeber das aktivere Team, blieben dabei aber im vorderen Drittel recht ideenlos. In der Folgezeit verschaffte sich der Gegner mehr Spielanteile und die ersten Torchancen.
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Zahlen und Fakten zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen: Paris – Päffgen, Fionouke, Schütte, Miyamoto – Heller (72. Yanagisawa), J. Munsters (83. Huijsman), N. Munsters (65. Yamada), Mata – Harouz, Dünnwald (46. Arifi).
SG Wattenscheid 09: Neufeld – Brdaric, Sindermann, Malcherek, Britscho – Yildiz (59. Renke), Wiebel, Tunga, Cirillo (72. Meier) – Casalino (75. Roscher), Knabe-Lerche (90. Lucas).
Tore: 0:1 (30.) Felix Casalino, 0:2 (61.) Dennis Knabe-Lerche (61.), 1:2 (85.) Ken Mata.
Schiedsrichter: Cedric Gottschalk.
Zuschauer: 480.
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Nach 21 Minuten gelangte der Wattenscheider Angreifer Felix Casalino hinter die Straelener Abwehrreihe, konnte den Ball aber nicht richtig mitnehmen – kein Problem für SVS-Torwart Julius Paris. Gleiche Minute, gleiche Szene. Wieder stürmte Casalino alleine auf Paris zu, diesmal kam Innenverteidiger Denis Schütte noch mit einer spektakulären Grätsche dazwischen. Nach exakt einer halben Stunde machte es der Wattenscheider Mittelstürmer besser. Dennis Knabe-Lerche verlängerte einen langen Ball mit dem Kopf auf den durchgestarteten Casalino, der den Ball zur Wattenscheider Führung über die Linie lupfte. Kurz vor der Pause zeigte sich Wattenscheids Torwart Kilian Neufeld hellwach und verhinderte den Ausgleich. Der kleine Ken Mata bekam im Strafraum den Ball und zwang den Gäste-Keeper mit einem Schuss aus der Drehung zu einer Glanzparade – Seitenwechsel.
Mit neuem Schwung kam die Wolze-Elf aus der Kabine und erhöhte zunehmend den Druck auf die gegnerische Abwehr. Ein heilloses Durcheinander im Strafraum der Gäste. Muja Arifi kam zum Abschluss, Neufeld war bereits überwunden, aber ein Verteidiger klärte den Ball auf der Linie. In der Straelener Druckphase fiel das 2:0 für den ehemaligen Bundesligisten. Eduard Renke hatte alle Zeit der Welt, von der rechten Außenbahn zu flanken. Sein Ball flog eine gefühlte Ewigkeit durch die Luft zum zweiten Pfosten. Dort stand Torjäger Dennis Knabe-Lerche sträflich frei und traf problemlos.
Der SV Straelen zeigte sich unbeirrt, spielte weiter nach vorne und verlagerte die Partie in die gegnerische Hälfte. Angriff auf Angriff rollte auf das Wattenscheider Tor, eine Flanke nach der anderen segelte in den gegnerischen Strafraum. Von den Gästen war vor 480 Zuschauern, davon rund ein Drittel aus dem Bochumer Stadtteil, nicht mehr viel zu sehen. Doch wie schon in der gesamten Saison ließen die Hausherren die nötige Konsequenz vermissen, um ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Der Anschlusstreffer von Ken Mata in der 85. Minute sorgte noch einmal für Spannung. Schiedsrichter Cedric Gottschalk zeigte fünf Minuten Nachspielzeit an. Said Harouz bekam noch einmal im Strafraum den Ball und schoss aus der Drehung. Zwei Verteidiger warfen sich dazwischen. Die Schwarz-Weißen überstanden die schwierige Schlussphase und zitterten sich schließlich zu ihrem sechsten Saisonsieg.
„Wenn man so viele Chancen hat, muss man früher den Anschluss erzielen. Dann kann so ein Spiel noch kippen. Das hat leider nicht funktioniert. Deshalb sind wir enttäuscht darüber, dass wir unsere gute Form gegen Wattenscheid nicht bestätigen konnten”, sagte Kevin Wolze, der am kommenden Samstag im Spiel beim SC Wiedenbrück aus gutem Grund nicht an der Linie stehen wird – er feiert dann Hochzeit.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: amafuma.de (Archivbild)