TVD Velbert gibt 90 Minuten Unterricht

Der SV Straelen schlägt aus seiner spielerischen Überlegenheit kein Kapital und verliert deshalb am Ende durchaus verdient mit 0:3. Trainer Sunay Acar spricht anschließend von einer Lehrstunde für seine Mannschaft.

Gedämpfte Stimmung an der Römerstraße nach der ersten Heimniederlage in dieser Saison. Der Fußball-Oberligist hatte mit 0:3 (0:1) gegen den TDV Velbert, der damit neun Meisterschaftsspiele in Folge ungeschlagen überstanden hat, das Nachsehen. Unabhängig vom Ergebnis bekamen die 280 Zuschauer am Freitagabend ein sehr unterhaltsames Fußballspiel geboten, das die beiden Trainer nach dem Abpfiff zutreffend zusammenfassten.

„Wir haben mit ganz, ganz viel Wucht gerechnet. Dass die Wucht dann so extrem wurde, war nochmal eine ganz andere Nummer. Es war ein wahnsinniges Spiel vom Gegner, das Ergebnis in der ersten Halbzeit glücklich für uns. Straelen war die bessere Mannschaft. Wir haben einiges wegverteidigt und das nötige Spielglück gehabt, aber manchmal laufen Spiele so“, sagte der Velberter Trainer Jens Grembowietz zur ersten Halbzeit. „Nach dem Seitenwechsel haben wir gut und kompakt verteidigt und immer wieder gefährliche Nadelstiche gesetzt. Wir haben nicht unverdient gewonnen, auch wenn es kein 3:0-Spiel war. Es macht viel Spaß, der Straelener Mannschaft zuzugucken, wenn man nicht gerade der gegnerische Trainer ist.“


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Statistik zum Spiel des SV Straelen
SV Straelen: Geraedts – Bezerra-Ehret, Ndouop, Baraza, Lemmert (77. Blank), Thissen, Kang (55. Müller), Yamada (64. Yanagisawa), Aydogan, Hirsch, Cejas.

TVD Velbert: Offhaus – Fagasinski, Korczowski, Corsten (53. Sarpong), Larsen, Adjei, Brauer, Güzel (46. Xiros), Struck (69. Bachmann), Nnaji (84. Matthes), Glowacki (78. Schumacher).

Tore: 0:1 Nnaji (9.), 0:2 Brauer (77., Foulelfmeter), 0:3 Xiros (90.+3).

Schiedsrichter: Jan Peter Weßels (SV Scherpenberg).

Zuschauer: 280.
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„Wir haben heute eine Lehrstunde in Sachen Reife und Abgeklärtheit bekommen“, kommentierte Straelens Trainer Sunay Acar. „Wenn man so viele Torchancen hat, dann muss man einfach welche reinmachen. Sonst wird man irgendwann bestraft. Dass unser Gegner im Umschaltspiel präzise und gefährlich war, hat man gesehen. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so griffig, sind nicht mehr in unseren Spielfluss gekommen. Velbert hat extrem gut verteidigt. Der Gegner hatte fünf Chancen und macht drei Tore. Wir hatten acht oder neun Chancen und machen null Tore. Das war Anschauungsunterricht. Wir müssen ganz einfach lernen, unsere Tore zu machen.“

Zum Geschehen auf dem Rasen: Bereits nach fünf Minuten hätten die Hausherren in Führung gehen können. Hirotaka Yamada rutschte einschussbereit nur um Zentimeter an einer Hereingabe von Tom Hirsch vorbei. Besser machten es die Gäste nach neun Minuten mit ihrem ersten Angriff. Nach einer Flanke von der rechten Seite stand Robert Tochukwu Nnaji sträflich frei im Strafraum und verwandelte sicher. Unbeirrt spielten die Grün-Gelben weiter nach vorne. Nach zwei weiteren Minuten vergab Yamada die große Chance zum Ausgleich, als er aus acht Metern nur den Querbalken traf.

Der SV Straelen agierte wie aus einem Guss, spielte einen erfrischenden Kombinationsfußball und war seinem Gegner in allen Belangen überlegen. Der Gastgeber konnte aus der drückenden Überlegenheit und dem deutlichen Chancenplus allerdings keinen Nutzen ziehen und hatte großes Glück, als zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff der Pfosten für Keeper Alexander ­Geraedts rettete.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Blumenstädter am Drücker, ohne dabei echte Torgefahr zu produzieren. Die Gäste kamen besser ins Spiel und brachten die Straelener Defensive jetzt häufiger in Verlegenheit. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Zuschauer immer mehr vom Gefühl beschlichen, dass sich am Ergebnis nichts mehr ändern würde. Da passte es, dass Mittelstürmer Pedro Cejas nach 75 Minuten die glasklare Chance zum Ausgleich vergab.

Fast im Gegenzug zeigte Schiedsrichter Jan Peter Weßels aus Moers nach einem Foulspiel von Dacain Dacruz Baraza auf den Elfmeterpunkt – Timo Brauer erhöhte auf 2:0. Es kann kein Zufall gewesen sein, dass unmittelbar danach ein kräftiger Platzregen für eine zusätzliche Dusche sorgte. Acar stellte auf eine bedingungslose Offensive um, die nichts mehr einbrachte. Der dritte Treffer der Gäste in der letzten Minute der Nachspielzeit durch Athanasios Xiros interessierte nur noch Statistiker.

Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: amafuma.de

Nächstes Spiel

08.12.2023

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VS

19:30 UHR

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2

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66

3

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34

66

4

SV Rödinghausen

34

58

5

Kaan-Maienborn (AUF)

34

55

6

Fortuna Köln

34

54

7

RW Oberhausen

34

53

8

Alemannia Aachen

34

53

9

Schalke 04 II

34

49

10

1. FC Düren (AUF)

34

48

11

SV Lippstadt

34

46

12

SC Wiedenbrück

34

41

13

Fortuna Düsseldorf II

34

39

14

1. FC Köln II

34

38

15

FC Bocholt (AUF)

34

36

16

RW Ahlen

34

29

17

SG Wattenscheid (AUF)

34

27

18

SV Straelen

34

17