Der SV Straelen festigt mit einem verdienten 1:0 beim Schlusslicht SC St. Tönis den dritten Tabellenplatz. Wenn die Stürmer der Verzweiflung nahe sind, muss der baumlange Innenverteidiger Dacain Dacruz Baraza ran.
Fußball-Oberligist SV Straelen trat am Sonntagabend mit bester Laune die kurze Heimfahrt an. Mit einem hart erkämpften 1:0 (0:0) beim SC St. Tönis setzte die Elf von Trainer Sunay Acar ihren positiven Trend fort und zeigte erneut, dass im Aufstiegsrennen mit ihr zu rechnen ist. Wenn es darauf ankommt, ist der „Leuchtturm“ zur Stelle. In der 68. Minute sorgte der baumlange Innenverteidiger Dacain Dacruz Baraza nach einer Ecke per Kopf für das Tor des Tages. „Das war eine der Varianten, die wir im Training einstudiert haben“, verriet Acar anschließend. Der SV Straelen hat jetzt 18 Punkte auf seinem Konto und festigte bei weiterhin fünf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg Rang drei.
„Das war ein zähes Spiel und auch nicht unsere beste Leistung. Aber wir haben uns durch das Zeitspiel des Gegners nicht verrückt machen lassen und geduldig weitergespielt“, sagte der SVS-Trainer. „Die ersten drei Saisonspiele waren vom Verlauf her ähnlich, da haben wir nur Remis gespielt. Heute haben wir das Ding gewonnen. Das ist in meinen Augen eine Weiterentwicklung.“ Dominierendes Thema bei den Straelener Zuschauern war vor Spielbeginn das große Pokal-Los. Die Partie gegen RW Essen könnte für einige SVS-Kicker das Spiel ihrer Karriere werden.
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Die Statistik zum Spiel des SV Straelen
SC St. Tönis: Sell – Stiels, Withofs, Esposito (10. Jerz), Noukumo, Heffungs (70. Appiah), Kaiser (87. Tchanas), Krajac (81. Dollen), Knops, Horster (38. Pohlig), Alexiou.
SV Straelen: Geraedts – Ndouop, Maluze, Baraza, Thissen, Kang (76. Ehret), Aydogan (90. Müller), Lemmert, Yanagisawa (46. Yamada), Hirsch (87. Blank), Cejas.
Tor: 0:1 (70.) Dacain Dacruz Baraza.
Schiedsrichter: Cedrik Pelka.
Zuschauer: 200.
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Zum Geschehen auf dem Platz: Abgesehen von zwei Tormöglichkeiten auf jeder Seite hatte die Partie in der ersten halben Stunde nur einen geringen Unterhaltungswert. Das gefälligere Spiel und die klarere Spielanlage hatte eindeutig der Favorit aus Straelen vorzuweisen, das Schlusslicht aus Tönisvorst hielt mit Kampf dagegen. Kurz vor der Pause erhöhten die Gäste den Druck auf die gegnerische Abwehr – der Führungstreffer schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Isaac Kang, Celal Aydogan und Takumi Yanagisawa ließen Hochkaräter ungenutzt – mit einem für den Gastgeber eher schmeichelhaften Unentschieden bat Schiedsrichter Cedric Pelka die Mannschaften zum Pausentee.
Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gäste den rund 200 Zuschauern, darunter zahlreiche Straelener Fans, hellwach und demonstrierten gleich, dass sie die Partie mit der vollen Punktzahl beenden wollten. Der SV Straelen setzte sich in der Hälfte des Gegners fest, brachte aber trotz aller Überlegenheit zunächst nichts Gehaltvolles zustande. Die Grün-Gelben fanden nicht die passende Lücke, um den Abwehrriegel zu knacken. Oder die entscheidenden Pässe fanden gar nicht erst den Adressaten. In der 55. Minute hatte der Tabellendritte Glück. Nach einem Konter hätte der Außenseiter den Spielverlauf durchaus auf den Kopf stellen können.
Die Partie wurde ruppiger. St. Tönis griff gegen quirlig anlaufende Straelener jetzt oftmals zu rustikalen Methoden, ständige Unterbrechungen ließen kaum noch einen Spielfluss zu. Dann endlich die lang ersehnte Führung nach 68 Minuten: Ecke von links von Tom Hirsch. Der Ball landete in Höhe des kurzen Pfostens. Und wenn Baraza hochsteigt, können die gegnerischen Verteidiger in der Regel nur staunen. Das Tor hatte Folgen. Der SC St. Tönis musste sich etwas offensiver orientieren und zum anderen sein nerviges Zeitspiel beenden. Endlich einmal boten sich dem SV Straelen Räume auf dem Spielfeld. Der Tabellendritte nahm das Angebot an, kontrollierte die Partie und ließ den Gegner nur noch selten an den Ball kommen.
Hirsch versäumte es in der 83. Minute, für klare Verhältnisse zu sorgen. Alleine stürmte er auf Schlussmann Simon Sell zu. Statt quer auf den mitgelaufenen Pedro Cejas zu spielen, versuchte er es selber und scheiterte am Keeper. Dann der Abpfiff. Der SV Straelen hat mit einem Arbeitssieg seine gute Position in der Tabelle gefestigt. Am kommenden Freitag gibt der Turnverein Dalbecksbaum (TVD) Velbert als Tabellensiebter seine Visitenkarte an der Römerstraße ab. Anstoß der Partie ist um 20 Uhr – vieles spricht für einen unterhaltsamen Fußball-Abend unter Flutlicht.
Quelle: RP (Heinz Spütz)
Foto: RP (Heinz Spütz)